Messer, Notnahrung, Schlafsack und Zelt sind beisammen, aber fehlt da bei der Krisenvorsorge nicht noch etwas? Beim Packen des Fluchtrucksacks oder bei der Erweiterung der stationären Krisenvorräte beschleicht einen gelegentlich das Gefühl, dass man seine sieben Sachen noch nicht beisammen hat.
Wenn ich meinen Fluchtrucksack bei Gelegenheit überprüfe, neu packe und mit neuen Ausrüstungsgegenständen bestücke, kommt in mir gelegentlich das Gefühl auf, dass der ein oder andere wichtige Gegenstand noch nicht vorhanden ist. Tatsächlich fällt mir hierbei immer wieder der ein oder andere Ausrüstungsgegenstand auf, der eigentlich nicht fehlen sollte.
Auch wenn ich immer wieder um die Dringlichkeit der eigenen Fertigkeiten werbe, bleibt die eigene Ausrüstung bei der Krisenvorsorge ein wesentlicher Bestandteil der gesamten Vorbereitung. Umfangreiche Ausrüstungslisten wie den offiziellen Ratgeber vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt es im Internet mittlerweile zuhauf, doch die meisten Ratgeber scheitern nach meiner Erfahrung an den vermeintlichen Kleinigkeiten, die einen buchstäblich in den Wahnsinn treiben können.
1. Zahnseide
Seit mir vor vielen Jahren ein Backenzahn abgebrochen ist, habe ich wie so viele Menschen eine kleine Lücke, die sich gerne mal mit Speiseresten füllt. Was sich unappetitlich anhört, fühlt sich auch so an und sicherlich kennst du das Gefühl, wenn die Fasern von Gemüse, Fleisch oder Fisch zwischen deinen Zähnen ausharren und dir einen schönen Moment vermiesen, weil du – wie ich – wieder einmal die Zahnseide vergessen hast.
In einer Krisensituation müssen Körper und Geist mit einer enormen Stresssituation zurecht kommen. Schon kleinste Veränderungen und Abweichungen zum Gewohnten können uns die Nerven rauben und regelrecht in den Wahnsinn treiben. Umso wichtiger ist es, den vermeintlich kleinen Störenfrieden des Lebens erst gar keine Chance zu geben, indem man die notwendigen Utensilien zur Beseitigung des Problems mit sich führt oder daheim vorrätig hat.
Zahnseide hat, im Vergleich zu Zahnstochern, aber auch noch einen anderen Nutzen. Die feine Schnur kann immensen Kräften standhalten und eignet sich in Krisensituationen daher auch als Schnur, mit dem man beispielsweise sein Zelt festigen oder kleinere Reparaturen durchführen kann und auch die ein oder andere Falle (z.B. Schling- oder Stolperfallen) lassen sich mithilfe der feinen Seide herstellen.
Wenn du ein Schweizer Taschenmesser* oder ein anderes Multifunktionswerkzeug* besitzt, hast du aber vielleicht ohnehin immer einen Zahnstocher dabei und kannst die bevorratete Zahnseide daher auch ohne Rücksicht auf die Mundhygiene zum Erschaffen nützlicher Dinge verwenden.
2. Nähset
In der modernen Gesellschaft, in der wir leben, verstehen wir uns meisterlich in der Verschwendung. Kaputte oder defekte Gegenstände werden heutzutage werden eher weggeworfen und neu erworben, als das sie repariert würden. Bei der Krisenvorsorge kann man einen solchen Luxus sicherlich nicht mit einplanen, denn in den meisten Krisenszenarien herrscht neben der allgemeinen gesellschaftlichen Armut auch die individuelle vor, die es uns unmöglich macht den gewohnten Konsumrausch fortzuführen.
Umso wichtiger ist es demnach, dass du die wenigen Dinge, du du in diesem Zeitraum noch besitzt, hegst und pflegst. Wenn dann aber doch einmal etwas passieren sollte benötigst du Zubehör, das dir eine schnelle Reparatur ermöglicht.
Ein Nähset* bietet dabei gleich mehrere Vorteile, denn spätestens dann, wenn das Material des Rucksacks* nachgibt, deine Kleidung abnutzt oder deine Handschuhe ein Loch haben, wirst du für dein Nähset, das du bei der Krisenvorsorge eingeplant hast, dankbar sein.
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3. Sekundenkleber
Bei manchen Problemen kann auch das beste und umfangreichste Nähset nicht mehr weiterhelfen. Spätestens, wenn die Zeltwand gerissen ist, dein Biwaksack erste Gebrauchsspuren aufweist oder die Träger deines Rücken nachgeben, benötigt man mehr als Nadel und Faden.
Sekundenkleber bietet hier eine handliche Alternative, die auch im Nebenfach des Fluchtrucksacks einen festen Platz finden sollte. Aber auch in der stationären Krisenvorsorge sollte eine kleine Tube des Superklebers in keinem Fall fehlen.
In der Survival-Medizin wird Sekundenkleber übrigens auch verwendet, um größere Wunden zu verkleben, statt die Haut zu nähen.
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4. Feuerzeug
Besitzt du bereits einen Feuerstahl*? Wenn nicht, dann solltest du dir dringend einen solchen zulegen. Doch auch wenn du einen solchen besitzt, solltest du immer ein Feuerzeug in der Nähe halten.
Der Grund dafür liegt in der Übung. Die meisten Krisenvorsorgler haben oftmals weder Zeit noch Muße, um sich intensiv mit dem praktischen Teil der Krisenvorsorge zu befassen. Dieser Umstand mag in vielen Hinsichten nicht dramatisch sein, aber vor allem das Feuermachen muss je nach Wetter und Jahreszeit funktionieren. Doch genau darin liegt dann auch schon das Problem, denn bei Nässe oder Kälte ist das Feuermachen mit dem Feuerstahl ungemein erschwert und im schlimmsten Falle bleiben Körper, Nahrung und Tee einfach kalt.
Ein Feuerzeug* sollte also in keinem Fall fehlen. Zwar dient ein solches nicht als primärer Gegenstand, sondern viel mehr als Backup im äußersten Notfall, dafür ist es aber umso wichtiger.
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5. Zunderkit
Beim Thema Feuer sollte es mit einem Feuerstahl* und einem Feuerzeug aber noch nicht getan sein. Wie bereits erwähnt können dir schlechte Wetterbedingungen den Garaus machen und zwar unabhängig davon, ob es sich um Nässe, Kälte oder Wind handelt.
Ein Lagerfeuer beginnt üblicherweise mit Zunder, also einer Ansammlung trockener und besonders gut brennbarer Materialien, die lange genug brennen, um den Reisig – kleine Ästchen – zu entzünden.
Empfehlenswerte Zundermaterialien gibt es viele, aber nicht alle eignen sich gleichermaßen, denn die Funken eines Feuerstahls entfalten ihre Hitze beispielsweise nur für wenige Sekunden. Auch hier bist du mit einem klassischen Feuerzeug grundsätzlich flexibler.
Bei der Wahl des richtigen Zunders hast du die Wahl zwischen natürlichen und industriell hergestellten Möglichkeiten. Online lassen sich Kienspan*, Wattepads und viele andere mögliche Zundermaterialien* problemlos kaufen, wenn du aber etwas Geld sparen oder die Freude an der Natur auskosten möchtest, dann kannst du dein Zunderkit selbst zusammenstellen.
Achte bei der eigenen Zusammenstellung darauf, dass du Materialien verwendest, die einen hohen Anteil ätherischer Öle enthalten: Baumharz und Birkenrinde eigenen sich hierfür optimal, aber auch das Innere des Rohrkolben oder trockene Gräser können verwendet werden.
Im besten Fall verlässt du dich nicht nur auf ein Zundermaterial, sondern kombinierst verschiedene Materialien miteinander, um eine bestmögliche Entzündbarkeit zu erzielen.
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